Tuesday, December 26, 2017

Springer-Chef Mathias Döpfner: Die Unterwerfung vor dem Islam hat begonnen

VON ALEXANDER WALLASCH
So, 19. November 2017
Döpfner ist spät dran. Aber er spricht aus, was dieses Land innerlich zerstört seit 2015. Und er spricht es aus in den Tagen, an denen sich das Land langsam abwendet von Angela Merkel. Denn sie trägt die Verantwortung dafür.
© Odd Andersen/AFP/Getty Images
„Endlich, endlich!“, werden schlichtere Zeitgenossen jetzt wohl ausrufen angesichts eines erstaunlichen Offenbarungseids des CEOs der Axel Springer SE, einer der Gralshüter der Meinungs- und Deutungshoheit in Deutschland. Die Rede ist von Mathias Döpfner und von einem aktuellen Döpfner-Meinungsartikel in der WELT mit dem Titel „Der Beginn der Unterwerfung“.
Nein, man muss kein Prophet sein, um anzunehmen, dass dieses „Endlich!“ auf Facebook von vielen „Daumen hoch!“, von viraler Begeisterung, von großer Erleichterung jener getragen werden wird, die die Warnung vor einer Islamisierung Europas schon lange auf ihre Fahnen geschrieben haben.
Mit seinem Meinungsartikel „Der Beginn der Unterwerfung“ will Springer-CEO Mathias Döpfner uns nicht weniger sagen, als dass ein deutsches Gerichtsurteil es wieder zulässt, dass arabische Fluggesellschaften wieder eine Art Selektions-Rampe aufbauen, um Juden auszusortieren. Von nun an steht für Döpfner das christlich-abendländische Deutschland am Beginn seiner Unterwerfung unter den Islam. Am Beginn einer Islamisierung analog zu Michel Houellebecqs muslimischem Frankreich in seinem Bestseller-Roman „Soumission“. Eine WELT-Rezension des Romans vom Januar 2015 verlinkt Döpfner gleich mit – wohl um deutlich zu machen, worum es ihm tatsächlich geht.
FIKTION TRIFFT WIRKLICHKEIT
Houellebecq - oder die ganz alltägliche Unterwerfung
Döpfner ist allerdings lange nicht der erste, der in Houellebecqs romanhaftem Zukunftsszenario ein Drehbuch für die Gegenwart erkennen mag: Die Gegenwart selbst hat den Roman auf eine Weise eingeholt, wie es noch die menschenverachtendste Vermarktungsstrategie nicht hinbekommen hätte: Am Erscheinungstag des Romans verübten islamistische Attentäter ihren Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo.
Das Landgericht in Frankfurt am Main hat jetzt entschieden: die Fluggesellschaft Kuwait Airways muss von Deutschland aus keine israelischen Staatsangehörigen befördern. Zwar muss jeder deutsche Diskothekenbesitzer unter Androhung von hohen Geldbußen Gruppen muslimischer männlicher Zuwanderer in seine Diskothek einlassen. Aber die Fluglinie eines Ölstaats in der Golfregion, der den Staat Israel nicht anerkennt, darf an allen Flughäfen Deutschlands Juden aussortieren. Denn sonst drohten der Fluggesellschaft im Heimatland Strafen. Das will das Frankfurter Gericht vermeiden und dehnt damit die Kuwaitische Gesetzgebung bis Deutschland aus. Das ist in der Tat ein Dammbruch. Der gesetzliche Antisemitismus der archaischen islamischen Staaten wirkt also auch in Deutschland. Das ist übrigens nicht der erste Versuch. Der immer noch als Zombie durch Berlin geisternde Justizminister Heiko Maas hatte versucht, islamische Kinderehen in Deutschland möglich zu machen – Ehen made in Kuwait eben, die nach deutschem Recht eher den Tatbestand der Vergewaltigung erfüllen.
Döpfner zitiert jetzt also „Unterwerfung“ und konstruiert so eine Art umgekehrten D-Day. Den Beginn des muslimischen Herrschaftsanspruchs auf Europa. Döpfner will also von nun an offensichtlich patriotischer Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes sein. Er schließt seinen Meinungsartikel mit den pathetisch-patriotischen Sätzen ab:
„Es ist die Grenze zur Selbstaufgabe unserer freiheitlichen Werte. Der Beginn der Unterwerfung. Und wohin das führt, kann man in den Geschichtsbüchern nachlesen. Unser Land ist auf einem gefährlichen Weg.“ Wo er Recht hat, hat er Recht.
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Ja, unser Land ist auf einem gefährlichen Weg. Aber nicht erst seit gestern. Döpfners Springer-Konzern und seine Publikationen haben jahrelang alles dafür getan, jene zu verunglimpfen, zu radikalisieren, in die rechte Schmuddelecke zu stellen, herabzuwürdigen, gesellschaftlich unmöglich zu machen, sogar ihrer Existenz zu berauben, die schon lange vor Döpfner diesen gefährlichen Weg gesehen haben.
Heute nun sieht Mathias Döpfner eine Grenze überschritten, wenn er schreibt: „Wenn unsere Toleranz der Intoleranz gegenüber aber so weit geht, innerhalb deutscher Staatsgrenzen Verständnis dafür aufzubringen und den Frankfurter Flughafen gleichsam zum Schonraum für die Entgleisungen eines autokratischen Staates zu erklären, dann ist eine Grenze überschritten.“ Man reibt sich die Augen und sagt: „Jetzt erst?“
Seine Kritik richtet sich aber nicht zuerst gegen den autokratischen Staat, sondern, wenn er sich explizit auf Houellebecq beruft, gegen die Unterwerfung des christlichen Abendlandes. Gegen eine Islamisierung Europas und Deutschlands.
Döpfner schreibt, er hätte nach dem Frankfurter Urteil „den Atem angehalten. Und ich wäre fast erstickt.“ Was ihm fehlte, sei ein Art Aufschrei gewesen. Eine große allgemeine Verunsicherung, die in Empörung umschlägt. Ja wo ist der Mann die letzten Jahre gewesen, als auch Springer-Journalisten in geschlossenen Reihen den Einzug der islamistischen Gladiatoren mit Refugees-Welcome Gedichten gefeiert haben, als jeder, der es auch nur wagte, einen Beginn der Unterwerfung auch nur zu denken, gleich Nazi war?
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Döpfner war auf Kreuzfahrt. Und er hat sich nicht darum geschert, als seine Angestellten Journalisten über die Klinge haben springen lassen, die in den Chor der Glückseligen nicht einstimmen wollten, als es galt, diesem Heerlager der muslimischen Heiligen zu huldigen. Auf Kreuzfahrt war Döpfner. Auf der „Europa“. Und dort durfte er fünf von sechs angesteuerten Ländern nicht betreten, weil sich in seinem Pass ein israelischer Einreisestempel befand.
„Ich war nicht traurig.“, schreibt er. „Denn in Länder, die so intolerant sind, dass sie Menschen nicht reinlassen, nur weil sie mal in einem Land waren, das ihnen nicht gefällt, wollte ich nicht einreisen.“ Aber dass sein Deutschland nun so tolerant ist, hunderttausende Intolerante ins Land zu lassen, davon war bei Döpfner bisher noch nie die Rede. Und auch nicht bei seinen Heerscharen von Autoren.
Die Empörung über massenhafte Rechtsbrüche, über gesetzeswidrige Zuwanderung, über eine uferlose Kriminalitätssteigerung, über eine steil ansteigende Vergewaltigungsquote dank Zuwanderung, über den Verlust von Sicherheit – all das war Döpfner und den seinen keine einzige Zeile der Empörung wert. Es war immer die Empörung von unverbesserlichen Nazis. Jetzt beginnt die Selektion auf deutschen Flughäfen und Döpfner kann nicht mehr atmen. Er schreibt: „Der eigentliche Skandal aber ist die mangelnde Empörung.“ Da staunt man. Die gab es. Die gibt es. Alles Nazis, übrigens.
Nein, Matthias Döpfner, dieser Skandal hat seine Wurzeln auch in Ihrem Haus. In der jahrelangen Skandalisierung zuwanderungskritischer Stimmen in Deutschland, an der Sie und die Ihren maßgeblich beteiligt waren. Das tatsächlich Entsetzliche am Frankfurter Urteil ist, dass Sie erst in diesem letzten Moment aufwachen und dann eilfertig einen „Beginn der Unterwerfung“ unter den Islam verkünden, wenn es um Juden geht. Um Juden, die jetzt als israelische Staatsbürger in Deutschland von einem Gericht wieder unter Sonderbehandlung gestellt wurden. Wobei doch Juden längst nicht mehr in Stadtvierteln auftreten können, in denen sich die Parallelgesellschaft fest etabliert und die Herrschaft über die Straßen übernommen haben. Das gilt übrigens auch für Frauen in westlicher Kleidung. Das gilt für die letzten deutschen Kinder an Schulen, in denen der Ton längst offen deutschenfeindlich ist.
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Wehret den Anfängen hätte doch heißen müssen, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Anders herum: Wie gut, dass Döpfner in dem Moment realisiert, was die Stunde geschlagen hat, weil es längst an die Grundfesten der Bundesrepublik Deutschland geht. An das eigentliche Selbstverständnis diese Staates, an die historische Verantwortung Deutschlands für den jüdischen Staat.
Was dabei allerdings nicht vergessen werden darf: Das Verhältnis zwischen Israel und Deutschland ist nicht nur wegen der Vergangenheit einzigartig. Die beiden Staaten verbinden heute Werte und Interessen, verbinden das Einstehen für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Also sollte es doch mindestens ebenso wichtig, vielleicht sogar Grundlage überhaupt sein, diese Freiheit der Deutschen in Deutschland zu verteidigen vor einer Unterwerfung unter den Islam.
Döpfner ist spät dran. Aber er spricht aus, was dieses Land innerlich zerstört seit 2015. Und er spricht es aus in den Tagen, an denen sich das Land langsam abwendet von Angela Merkel. Denn sie trägt die Verantwortung dafür, die Döpfner jetzt erstmal an einem einzelnen Gerichtsurteil festmacht. Es ist eine Zeitenwende.

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