Saturday, October 23, 2010

Exportschlager Fatih-Moscheen - was soll erobert werden?

Thanks to Reconquista


Ist folgendes Szenario vorstellbar? In einem islamischen Land geschieht das Wunderbare und die dortige christliche Minderheit erhält die Erlaubnis zum Neubau einer Kirche. Bei aller Freude stellt sich irgendwann die Frage, wem sie zu weihen ist. Dieser Punkt ist schnell entschieden und ein Name für das Gotteshaus gefunden: Kreuzfahrerkirche zum Seligen Urban (jener, der den ersten Kreuzzug predigte).

Ein Witz? Eine Provokation? Mitnichten, es kommt nur auf den Blickwinkel an. Wenn man Kreuzfahrerkirche durch Moschee und den Seligen Urban durch Fatih ersetzt, kann man feststellen, dass derartige Provokationen in Deutschland nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind. 



Diese Feststellungen verlangen nach einer Erläuterung. Dazu ist ein Sprung in das Jahr 1453 nützlich, ein Datum welches das Schicksal des Abendlandes mit geprägt hat, denn 1453 wurde Konstantinopel erobert. Die Türken, die drei Tage plündern durften, stürmten die Stadt, töteten Männer, Frauen und Kinder, raubten Häuser und Kirchen aus, rafften Kostbarkeiten zusammen, verbrannten Bücher und zerstörten das heiligste Bild der Stadt, die Ikone der Muttergottes, die der Apostel Lukas gemalt haben soll. Der Kaiser von Byzanz, Konstantin XI Palaiologos, verteidigte sich und leistete den Angreifern Widerstand. Ein Janitschar (türkische Elitetruppe, rekrutiert aus geraubten, zwangskonvertierten christlichen Kindern; vgl. "devschirme") schlug dem im Kampf gefallenen Kaiser den Kopf ab und warf ihn dem Sultan vor die Füße. Des Kaisers Kopf ließ der Sultan prachtvoll einfassen und als Wanderpokal durch die damalige islamische Welt reisen.

Oberbefehlshaber des Türkenheeres war der osmanische Sultan Mehmet II., ein Herrscher mit durchschnittlichen Begabungen, aber einem untrüglichen Machtinstinkt. Als Mehmet neunzehn Jahre alt war empfing er die Witwe seines Vaters. Zeitgleich suchten seine Diener den Harem auf um den kleinen Sohn der Witwe zu ertränken. Rivalen um die Macht duldete Mehmet nicht und schon gar keine überflüssigen Halbbrüder. Derartige Morde entsprachen dem osmanischen Prinzip, wonach jeder Sultan von dem Sohn beerbt wurde, der am skrupellosesten agierte und übrigblieb. Dies hatte mitunter für den Sultan selbst fatale Folgen, nämlich dann, wenn er sich als langlebig erwies oder sein potenzieller Nachfolger nach der Macht griff. In so einem Fall, wie wohl auch bei Mehmet II, förderte ein tödliches Gift den Thronwechsel. 

Nach dem Fall Konstantinopels ritt der Sultan zur Kathedrale der Heiligen Weisheit, der Hagia Sophia, und verkündete die Umwandlung der Kirche in eine Moschee. Am Ende der Plünderung zählten die Türken 50000 Gefangene, darunter fünfhundert überlebende Soldaten, und 4000 Tote. Später ließ der Sultan alles Plündergut vor sich ausbreiten und wählte seinen Teil der Beute. Die Gefangenen der byzantinischen Adelsfamilien behielt er für sich, die hübschesten Mädchen und schönsten Knaben reservierte er für seinen Harem, denn er hatte eine Schwäche für "bartlose Knaben"; seine Bisexualität ist zweifelsfrei belegt. Die gefangenen Venezianer ließ er sofort hinrichten. In Siegerlaune schenkte er den Potentaten der damaligen islamischen Welt, dem Sultan von Ägypten, dem König von Tunis und dem König von Granada vierhundert griechische Kinder. Mehmet neigte zu Exzessen und zu triebhaft motivierten Morden. So ließ er die Familie des byzantinischen Würdenträgers Lukas Notaras hinrichten weil dieser sich weigerte, ihm seinen Sohn als Lustknaben zu überlassen.

Mehmet II erhielt für seine verdienstvollen Werke den ehrenden Beinamen „der Eroberer“ - Fatih. Fatih bedeutet in der arabischen Form Öffner, Eroberer, Sieger. Aus dem gleichen Wortstamm können Al-Fatiha, die Eröffnungssure des Korans, Futuh, die Eroberung von Ländern für den Islam und Al-Fatah, die Fraktion der PLO abgeleitet werden. Angesichts der zahlreichen Fatih-Moscheen in Deutschland und Europa stellt sich die Frage, was erobert werden soll, denn die Namensgebung ist kein Zufall!

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